In der gesamten Ausbildung von Mensch und Pferd steht für uns die Harmonie im Vordergrund. Damit diese Harmonie aufgebaut werden kann, müssen wir Menschen hinhören, wenn uns die Pferde unsere eigenen Fehler vor Augen führen. Wir müssen verstehen, wenn uns das Pferd mitteilen will, dass es ihm nicht wohl ist. Wir müssen begreifen, dass diese wundervollen Tiere immer ihr Bestes geben werden, wenn sie von uns Menschen gerecht und liebevoll behandelt werden. Harmonie bedeutet gegenseitiges Vertrauen, Respekt, Konsequenz, Freundschaft und Verständnis. Es sollte unser Bestreben sein, jedes Mal, wenn wir mit den Pferden arbeiten besser und besser zu werden. Wir sollten uns jeden Tag darum bemühen, die perfekte Harmonie mit unserem Partner Pferd zu finden und stets unser eigener strengster Lehrer sein. Dies sind die Anforderungen, welche wir alle, in jedem Umgang mit den Pferden, an uns selber stellen müssten. Da diese Anforderungen aber alles andere als einfach sind, haben wir es uns zum Ziel gemacht, möglichst viele Menschen und deren Pferde auf diesem Weg zu begleiten.
Ganzheitlichkeit als Basis
Das Ziel unserer Arbeit besteht darin, eine Brücke zwischen Pferd und Mensch zu bauen. Wir möchten Dir dabei helfen, dass Du Deinem Pferd auf einer Ebene von Verständnis und liebevoller Fürsorge begegnen kannst. Verständnis heisst, dass Du Dich darum bemühst, in die Welt Deines Pferdes einzutauchen. Seine Sprache und Ausdrucksweisen kennenlernst und so ganz viele Missverständnisse nicht entstehen lässt. Liebevolle Fürsorge bedeutet, dass Du Dich dafür bemühst, dass es Deinem Pferd in allen Belangen gut geht. Von Haltung, über Fütterung, bis hin zur Ausbildung. Es ist Deine Aufgabe, Dein Pferd so lange wie möglich gesund zu erhalten, damit ihr viele gemeinsame Jahre verbringen könnt. Dein Pferd muss die Fähigkeit erlangen, Dich, ohne körperlichen Schaden zu nehmen, auf seinem Rücken zu tragen. Deshalb hast Du die Aufgabe, Dein Pferd dementsprechend zu fördern und zu gymnastizieren. Der Weg zum losgelassenen Pferd beginnt in der Bodenarbeit und endet unter dem Sattel. Balance, Formgebung, Geraderichtung, Dehnung, Geschmeidigkeit, Tragkraft, Losgelassenheit und Schwung müssen erarbeitet werden, damit Harmonie und Leichtigkeit in jeder Ausbildungsstufe erreicht werden.
»Folge nicht den Spuren der Meister.
Suche, was sie gesucht haben.«
Eine ZEN Weisheit
Ganzheitliche Bodenarbeit
Im Begriff der Ganzheitlichkeit bilden hier Beziehungs- arbeit, Bodenarbeit und Körperarbeit ein spannendes Dreieck. Im alltäglichen Umgang mit unserem Pferd legen wir die Grundlage für dessen weitere Ausbildung. Diese Beziehungsarbeit steht auch in der Bodenarbeit, nebst der gymnastischen Arbeit ganz weit vorne. Denn nur, wenn wir die Reaktionen von unserem Pferd exakt lesen können, werden wir zu einem fairen Ausbilder, dem sich unser Pferd freudig anschliesst. Mit der gymnastischen Arbeit am Kappzaum haben wir die optimale Möglichkeit, unsere Pferde vom Boden aus auszubilden. Junge Pferde, Korrektur- und Rehapferde, als auch gut ausgebildete Pferde profitieren enorm von der regelmässigen Arbeit am Boden. Denn durch die einfliessende Körperarbeit, können wir die gymnastische Arbeit bestmöglich ergänzen, indem Verspannungen z.B. ganz präzise durch verschiedene Techniken gelöst werden können.
»Ein Pferd ohne Reiter ist immer ein Pferd.
Ein Reiter ohne Pferd nur ein Mensch.«
Stanislaw Jerzy Lec
Ganzheitliche Arbeit unter dem Sattel
Die Grundlage, welche wir in der ganzheitlichen Bodenarbeit gelegt haben, setzen wir in der Arbeit unter dem Sattel fort. Unser Verständnis, dass es für das Fluchttier Pferd eine wahrhaftige Meisterleistung ist, uns Menschen auf seinem Rücken zu tragen, setzt hier den allerersten Grundstein. Sei Deinem Pferd jeden Tag dankbar dafür, dass es Dich auf seinem Rücken trägt. Die Elemente Balance, Formgebung, Geraderichtung, Dehnung, Geschmeidigkeit, Tragkraft, Losgelassenheit und Schwung werden uns nun auf der Suche nach Leichtigkeit und Harmonie jeden Tag begleiten.